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Eidechse und Edelstein

Dieser Tage werden die Wachauer Smaragdweine des Jahrgangs 2018 auf den Markt gebracht. Wir haben uns Weinkategorie und Jahrgang näher angesehen. Fazit: Ein seltsam gutes Jahr.

2018, das stand schon in unserem Artikel über die Wachauer Federspiel-Weine (hier der Link), war ein höchst seltsames Jahr im europäischen Weinbau. Und dieser Niederschlag des Seltsamen gilt für alle Weine, also auch für die Smaragdweine der Wachau, die jetzt, einige Wochen nach den Federspiel-Weinen, auf den Markt gebracht werden.

Denn 2018 war - nach gewöhnlicher Lesart des Weinbaus - kein guter Jahrgang. Aber diese „gewöhnliche“ Lesart (und alles Tradierte) kann man nach 2018 getrost vergessen, denn ein heißes und sehr trockenes Jahr, das beweist 2018, ein Jahr quasi ohne ertragreiche Niederschläge und mit Spitzentemperaturen bis zu 38 Grad, muss nicht zwingend ein schlechtes Weinjahr sein. 2018 hat so einiges auf den Kopf gestellt, was früher als Wahrheit und Wirklichkeit galt.

In keinem Jahr, so die Erinnerung der meisten Winzer, begann die Ernte so ungewöhnlich früh – meist schon im August. Das war nach der extrem frühen Blüte auch zu erwarten. Die Wachau hat dann, unterschiedlich zu anderen Weinregionen, im August und im September noch ein paar Liter Regen auf die Weingärten geschüttet bekommen. Das tat vor allem jenen Trauben gut, die länger am Stock hängen und später geerntet werden sollen - also den Trauben für die Smaragdweine. Trotz des Mehr an Regens - und der damit verbundenen wenigen kühleren Tage - war der Jahreslauf der Rebstöcke in der Wachau gleich schnell wie überall – also verdammt viel schneller als sonst.

Wundern. Über dieses seltsam gute Jahr

Warum ist das Jahr dann dennoch gut ausgefallen? Trotz Rekordhitzen und Sendboten der bevorstehenden Klimaerwärmung. Das liegt vor allem daran, dass sich beinahe alle Qualitätswinzer schon seit Jahren – vor allem seit dem ersten Extremhitzejahr 2003 - mit sämtlichen Möglichkeiten beschäftigen, auch bei Hitze und Trockenheit hochwertiges Lesematerial zu ernten. Zu diesen Möglichkeiten zählen genaue Laubarbeit (zur Beschattung), mehr Lesematerial aus kühlen Parzellen und die generelle Obacht, das tägliche Schauen und Gegenwirken. Mit vielen Kleinigkeiten, so weiß man jetzt, kriegt man also auch ein Jahr wie 2018 in den Griff. Das ist eine für die Zukunft wichtige Erkenntnis, denn die heißen Extremjahre werden ganz normale Jahre werden, über die sich keiner mehr wundern wird.

Smaragdweine: Das sind die hochwertigsten und lagerfähigsten Weißweine der Wachau. Sie sind die höchste Qualitätsstufe der dann doch recht kleinen Region. Smaragdweine gibt es (so wie die Kategorien Federspiel und Steinfeder) erst seit wenigen Jahrzehnten, sie sind eine Idee der Vinea-Wachau - der ersten österreichischen Vereinigung von Qualitätswinzern.

Smaragdweine heißen auch nicht nach dem Edelstein gleichen Namens, sondern nach der in der Wachau vorkommenden Smaragd-Eidechse, die ein Leben in Ruhe führen will und sich deswegen nur selten blicken lässt.

Der Run auf die Smaragde

Mitte der Neunzigerjahre begann ein Run auf die Wachauer Smaragde. Ihren Ruhm festigend kam noch 2000 die Verkostung eines Hamburger Feinschmecker-Magazins hinzu, bei der fünf Wachauer Smaragdveltliner, in Burgundergläsern ausgeschenkt, die konkurrierenden, hochwertigen Chardonnays aus dem Burgund auf die Plätze verwiesen. Die Verkostung wurde nicht publiziert, zu erstaunlich schien das alles. Und so, durch dieses Zurückhalten der Veröffentlichung, begann die international wirksame Legendenbildung um die Smaragde. Sie wurden von nun an nicht nur zu den besten Weinen der Region und Österreichs gereiht, sondern auch zu den besten der Welt. Dieser ganze Run auf die Smaragde hat die wohlfeilen Federspiele in den Schatten gestellt - was etwas ungerecht ist.

Smaragde müssen ein Mindestmostgewicht von 18,5 KMW (Klosterneuburger Mostwaage) besitzen, sie müssen trocken ausgebaut sein und dürfen nicht unter 12,5 % Alkohol aufweisen. Und sie sollten auch nicht in den ersten fünf Jahren nach ihrer Abfüllung getrunken werden. Aber daran hält sich keiner. Man ist ja schließlich neugierig.

Unsere Smaragde: Das Beste von den Besten

Wir bei KATE & KON handeln mit den Smaragdweinen der besten Wachauer Winzer, also mit Weinen der Weingüter Alzinger, Hirtzberger, Knoll, Prager, F. X. Pichler und Tegernseehof. Alle diese Winzer gehören zugleich dem traditionellen wie progressiven Lager an. Was sich eigentlich wie eine unmögliche Verbindung anhört - denn wie kann man traditionell und gleichzeitig auch progressiv sein - ist Eigenart der Region, die sich seit bald 100 Jahren, seit Ende der Monarchie, als die traditionellste und international namhafteste Weinbaugegend Österreichs begreift. Soll heißen: die Winzer fühlen sich an Weinbautraditionen gebunden, müssen aber gleichzeitig auf alle Forderungen önologischer Moderne eine Antwort finden. Das führt zum Keltern singulär individueller Weine.

Alle 2018er Smaragde all unserer Kate & Kon-Winzer zeichnen sich durch ihre oft drastische Konzentration auf. Doch sind sie allesamt elegant gekeltert, in Maßen schwer und mit einer für das Jahr bemerkenswerten Säure ausgestattet. Und sie sind alle sofort gut zu trinken, besitzen aber dennoch ein Lagerpotential von 15-20 Jahren. Dieses gleichzeitige Auftreten unterschiedlicher Merkmale ist es auch, dass dieses wirklich höchst seltsame und erstaunlich gute Weinjahr kennzeichnet. Es sind Weine wie die legendäre eierlegende Wollmilchsau. Doch soll man nicht annehmen, dass von nun an alle heißen und trocknen Jahre gleich gut geraten. Noch kann man nicht sagen, dass 2018, das Jahr mit der frühesten Ernte seit Jahrzehnten, ein Maßstab-Jahr für kommende Jahre der Klimaerwärmung wird. Lieber vorsorgen und die Smaragde aus 2018 zur Seite legen. Sie werden über Jahre Freude machen.

Alle Wachauer Smaragdweine im Überblick!