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Domaine Caroline Morey – Der Vater Winzer. Der Mann Winzer. Mit Ihrem eigenen Kopf zum eigenen Weingut!

Der Vater Winzer. Der Mann Winzer. Da muss die Winzerin in der Familie ihre eigene Handschrift suchen. Das fällt ihr leicht, denn Caroline Morey hat ihren eigenen Kopf. Und seit 2013 auch ihr eigenes Weingut.

Es war im Herbst 2013, die Lese war gerade vorbei, da fiel der Startschuss zur Gründung einer kleinen, exklusiven Domaine im Burgund. Caroline Morey, bekam von ihrem Vater Jean-Marc Morey zweieinhalb Hektar weiße und rote Rebstöcke in Chassagne-Montrachet und Santenay überschrieben. Auf dieser kleinen Fläche rief sie ein großes und bedeutendes Weingut ins Leben: die „Domaine Caroline Morey“. Über zwanzig Jahre hatte Caroline zusammen mit ihrem Vater Jean-Marc Morey das elterliche Weingut geführt, dabei stets den Stil des Vaters bewahrt und sich in Sachen Vinifikation stark zurück genommen. Die Weine der Domaine Jean-Marc Morey wirken heute stilistisch aus einer anderen Epoche: reif, spät gelesen und voluminös. Das war vor allem in den USA und in Frankreich lange Jahre der gefragte Stil.
Caroline Morey startete ihre Domaine mit der ersten Lese im Jahrgang 2014 und stellte gleich die Stilistik ihres Vaters komplett auf den Kopf: schlank statt voluminös, kühl statt warm. Dies kam nicht überraschend, denn Carolines Ehemanns Pierre-Yves Colin-Morey keltert seit 2001 schon sehr schlanke, reduktive, sozusagen elektrisierende Weinen an der Côte de Beaune.

Wichtig: Das Eigene zu machen

Caroline Morey war es also enorm wichtig, ihr Ding zu machen, in diesem „Mein-Ding-Machen“ auch die Familientradition des Weinbergbesitzes fortzuführen und die wertvollen Flächen, die ihr ihr Vater überschrieben hatte, mit ihrem eigenen, landwirtschaftlichen Zugang neu zu interpretieren. Sie hätte die 2,5 Hektar auch gut in das Weingut ihres Ehemanns integrieren können - etwas, das die ältere Generation der traditionell konservativen Region gerne gesehen hätte -, doch Morey wollte ihr eigenes Weingut auf die Beine stellen. Sie kaufte schnell Flächen zu und heute hat das Weingut sieben Hektar – die Größe des Erwachsen-Seins. 65 Prozent ihrer Weinberge sind mit Chardonnay bestockt, 35 Prozent mit Pinot Noir.

Weniger neues Holz

Der Stil der Weine von Caroline und ihrem Mann Pierre ist ähnlich. Sehr ähnlich sogar. Und doch gibt es Unterschiede. Beide lesen recht früh, beide lesen bei niedrigen pH-Werten; beide benutzen 350-Liter-Fässer, beide machen keine Batonnage (das Aufrühren des Hefesatzes). Beider Stil ist frisch, klar, konzentriert, vibrierend, kristallin und mineralisch. Doch Caroline Morey benutzt weniger neues Holz, hat eigene Vorstellung bei der Vorklärung der Moste, die sich von Weinberg zu Weinberg ändert. Das macht ihre Weine noch einen Tick zugespitzter und individueller

Feuerstein trifft Kräuterwürze

Carolines Chardonnays riechen nach Feuerstein und Kräuterwürze; sie sind trotz ihre Kühle bezaubernd und berauschend und im Schluck stets ohne Unterlass frisch und animierend. Mit dem Jahrgang 2017 erntete Caroline Morey das erste Mal Chardonnay auch von ihren neuen, hinzugekommenen Lagen. Und es ist dieser Jahrgang 2017, der Carolines Weinen den finalen Kick gibt: eine Frische und zugleich mineralische Tiefe, vereint in singulärer Balance. Das ist eine neue Dimension. Das ist eine Ansage. Im Burgund. Das ist Weltklasse.
Jean-Francois Côche, von der weltbekannten Burgunder-Domaine Coche-Dury, hat - nicht als einziger – über die Jahre beweisen, dass auch eingefleischte Weißweinwinzer ganz großartige Rotweine machen können, auch wann man es gemeinhin nicht annimmt, weil die Farbenwelten unterschiedliche Zugänge brauchen und sich folglich in der Burgund die meisten Winzer für eine der beiden Farbe entscheiden. Caroline Morey ist da eine Ausnahme. Sie will sich nicht auf eine Farbe, eine Traube, festlegen. Sie will beides können: Weiß- und Rotwein.

Austarierte Komplexität

Und sie macht einiges anders, um ihren eigenen Stil zu kreieren, um eine Handschrift zu festigen, die schlicht sonst keiner hat. So erntet Morey ihre Pinot-Trauben sehr früh – oft noch vor den Chardonnay-Trauben. Die alteingesessenen Winzer schütteln darob die Köpfe, doch Morey ist es wichtig, dass ihr Lesematerial eine andere physiologische Reife ausweist, weil sie straffere Weine will.

Das geschmacklich prägende Element der Pinot-Noirs von Caroline Morey ist die Vergärung der ganzen Beeren, den sie zu einem je nach Jahrgang verschiedenen Prozentsatz zulässt. Die Würze der mitgvergorenen Stiele gibt den Pinots eine austarierte Komplexität, die einem nur so staunen lässt. Die sehr zurückhaltende Extraktion verursacht sehr hellfarbige Weine, die man nicht unterschätzen sollte, denn die alten Reben geben den Säften die nötige Tiefe. Das hier sind keine Rhone-Blockbusters oder südafrikanische Marmeladen. Ganz im Gegenteil.
Die Pinots von Caroline Morey ähneln – wenn man einen Vergleich bemühen will - den Weinen von Jacques-Frédéric Mugnier aus Chambolle-Musigny – geprägt von Tiefe, Klarheit, enormer Komplexität und Länge. Und wenn man alle Vergleiche weglässt, dann ähneln Caroline Moreys Weine den Weinen von Caroline Morey. Denn sie ist längst auf jenem Gipfel angelangt, den andere Winzer ihr Leben lang suchen.