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Diel am Ziel

Die Nahe. Ein westdeutsches Flüsschen, das in den Rhein mündet und 50 Jahre lang die Grenze zwischen Preußen und Bayern war. Die Nahe: Das ist ein Weinbaugebiet, das für schon extrem „mineralische“ Weine bekannt ist. Weil der Begriff „mineralisch“ zwar alles ausdrückt, was wir beim Trinken empfindet, aber kein wissenschaftlicher Begriff ist, steht er hier unter Anführungszeichen. „Mineralisch“ meint, dass die Wurzeln der tief wurzelnden Rebstöcke die Salze der Mineralien in die Trauben transportieren. Und dieses Salze gibt es an der Nahe satt.

Eines der populärsten deutschen Nahe-Weingüter ist das Schlossgut Diel in Burg-Layen, etwa zehn Kilometer von der Nahe-Rhein-Mündung entfernt. Hier ist das Nahetal kein enges, entrisches Tal mehr, sondern öffnet sich hin zum „deutschen Mutterfluss“ und kriegt auch etwas vom dort vorherrschenden Klima ab.

Winzerin des Jahres. Längst fällig und mehr als verdient

Das Schlossgut Diel, nur etwa zehn Hektar groß, wird von Caroline Diel geleitet, die gerade eben vom deutschsprachigen Gourmet-Magazin „falstaff“ zur „Winzerin des Jahres“ gewählt wurde. Für den „falstaff“ bewerten das Tester wie Peter Moser oder Ulrich Sautter, die sich Zeit ihres Lebens durch tausende Proben gekostet haben – da wird so eine Wertung erst wertig.

Caroline Diel ist die Tochter von Armin Diel. Das erzählt erstmal nichts und sagt auch wenig über das fulminante Kelter-Können von Caroline Diel aus. Aber Armin Diel war zwischen 1985 und 2010 einer der bedeutendsten Weinautoren und auch Gourmetkritiker Deutschlands. Diels Nebenberuf erst hat das Weingut bekannt und berühmt gemacht - sonst wären die großartigen Weine nicht in dieser Gänze bemerkt worden. Armin Diel – und viele andere deutsche Winzer mehr – kämpften lange Jahre gegen die Ignoranz vor allem deutscher Weintrinker, die die Weine des eigenen Landes gerne verschmähten. Einem solchen Vater muss man erst in die Fußstapfen treten können – kein Problem für Caroline Diel.

Against the Vorurteile

Mit dem Etablieren musste Caroline Diel also nicht mehr kämpfen, als sie das elterliche Weingut übernahm. Mit den Vorurteilen einer von Männern geprägten Kultur-Landwirtschaft aber schon. Es waren die Zeiten, als Winzerinnen in Magazinen ihre eigenen Geschichten bekamen, nur weil sie Frauen waren. Auch diese Zeiten, erst vor kurzer Zeit, sind endlich vorbei.

Und so steht Caroline Diel heute auch nicht „ihren Mann im Weingut“, wie es eine deutsche Feinschmecker-Illustrierte erst letztes Jahr schrieb, sondern steht für sich und ihren Stil. Und dieser Stil lässt sich am besten mit vielfältig beschreiben – was keineswegs beliebig bedeutet.

Diese Vielfalt lässt sich etwa an ihren Sekten festmachen, die inzwischen zu den besten Winzersekten Deutschlands zählen und mit ein paar der besseren Champagner Frankreichs locker mithalten können. Caroline Diel schafft beim Keltern das, was viele Winzer nicht können: sie kann eine populäre Note mit schon dramatischer Individualität verheiraten. Das ist ein Können, das man nicht lernen kann, man muss fühlen und schmecken können, muss erkennen, was die Essenz des Lesematerials darstellt und wie diese Essenz breitentauglich rüberkommen kann, ohne, dass dieses Breitentaugliche auch nur einen Millimeter am Individuellen und Singulären rüttelt.

Maximale Vielfalt

Caroline Diels Weine haben maximale Vielfalt. Dazu zählen ein paar der besten Kabinett-Rieslinge Deutschlands, etwa jener der Lage „Dorsheimer Pittermännchen“, aus welcher von Diel auch ein großartiger, elegant „mineralischer“ und immer noch preisgünstiger Riesling „Großes Gewächs trocken“ gekeltert wird. Dazu zählt weiters der schon fulminante Pinot-Noir, der bei Blindproben immer fälschlicherweise im Kernland des Burgunds verortet wird. Dazu zählt aber auch die Weißweincuvée „Victor“ aus Weiß- und Grauburgunder, die bewiest, dass Barrique-Weißweine von Weltgeltung und mit langer Lagerkapazität auch aus Deutschland kommen können. Das Schlossgut Diel ist gut als Nahe-Weingut, aber fast noch besser als Winzerinnen-Weingut internationalen Formats.

Caroline Diel, die sich jetzt Winzerin des Jahres nennen darf, ist eine Symbolperson für eine feministische Revolution im Weinbau. Sie steht ihre Frau.

Hier geht es zu den Weinen vom Weingut Diel